6 Fragen an Denise Eppler

Sie haben Architektur studiert und einen Abschluss als Dipl.-Ing. (FH). Bei HÖRMANN BauPlan arbeiten Sie als technische Zeichnerin. Wie sind Sie dazu gekommen?

Über mehrere Umwege. Als ich mit meinem Architekturstudium fertig war, sahen die Berufsaussichten für Anfänger leider nicht gerade rosig aus und es war schwer, eine Anstellung zu finden, von der ich leben konnte. Ich habe dann ein halbes Jahr Wettbewerbe bei einem Architekturbüro mitgemacht. Nach einer Qualifizierungsmaßnahme im Bereich Mediengestaltung habe ich Immobilien für die Telekom in ganz Deutschland vermessen. Dabei hat mir mein bautechnisches Verständnis sehr geholfen.

 

Und dann?

Wollte ich endlich normal „auf Arbeit gehen“, eine Familie haben, mit Kollegen zusammenarbeiten. Durch eine glückliche Fügung habe ich eine Stelle als technische Zeichnerin bei einem Garten- und Landschaftsarchitekturbüro bekommen. Lebendes organisches Material wie Bäume, Sträucher und Pflanzen für die Außenanlagen zu zeichnen und so in die Landschaftsgestaltung einzugreifen, war eine tolle Aufgabe. Ich habe unter anderem an den Plänen für die Bundesgartenschau in Gera 2007 mitgezeichnet. Seit 2008 bin ich bei HÖRMANN.

 

Was ist Ihre Aufgabe?

Vereinfacht gesagt, setze ich das, was die Ingenieure planen, zeichnerisch um. Gleichzeitig muss ich als Zeichnerin einiges beachten und wissen, um zum Beispiel im CAD doppelte Arbeit zu vermeiden oder sicherzustellen, dass die CAD-Richtlinien der Bauherren umgesetzt sind. Der Großteil meiner Arbeitszeit umfasst das Zeichnen von Plänen der Elektro- und Informationstechnik. Außerdem habe ich noch Zusatzaufgaben, wie die Überarbeitung der Formulare im Sinne des Qualitätsmanagements, bin als ausgebildete Ersthelferin auch die zertifizierte „Corona-Testerin“ bei uns und betreue und aktualisiere unsere Homepage.

»Unser Motto: Geht nicht, gibt es nicht!«

Denise Eppler
Technische Zeichnerin in der Elektro- und Informationstechnik
HÖRMANN BauPlan GmbH, Chemnitz

War der Quereinstieg schwierig?

Ich musste mir Vieles aneignen, denn ich habe zwar Zeichnen und Konstruieren im Architekturstudium mit der Hand und im CAD gelernt, aber beim technischen Zeichnen muss man technisches Verständnis „handwerklich“ umsetzen. Dinge wie, dass man Leuchten im Grundrissplan einzeichnet und keine Lampen hat, oder, dass ein Lasttrennschalter ohne Gewichte funktioniert, lernt man im Architekturstudium so nicht.

 

Was mögen Sie an Ihrem Job und an HÖRMANN?
Mein Umfeld ist sachlich und sehr angenehm. Wir sind ein cooles Team in der Technischen Gebäudeausrüstung bei HÖRMANN BauPlan, bei dem man nicht nur fachlich aufgefangen wird, sondern auch kameradschaftlich zusammenarbeiten kann. Planer und Zeichner sind auf Augenhöhe, da gibt es keine „Standesunterschiede“. Und ich schätze die vielfältigen Projekte – unter anderem habe ich an den ELT- und FMT-Plänen für das Klimazonenhaus (Wüsten- und Urwaldhalle) für die Bundesgartenschau in Erfurt mitgearbeitet. Aber auch an einem Schulcampus in Leipzig, wo es wiederum andere besondere Herausforderungen gab.  Unser Motto: Geht nicht, gibt es nicht!

 

Was finden Sie an der Elektrotechnik spannend?

Dass man auch bei technischen Lösungen kreativ sein kann – auch wenn das im ersten Moment paradox klingt. Aber die Planer haben etliche Möglichkeiten, das zu verwendende Material sehr effizient einzusetzen oder zum Beispiel mit der Auswahl der Beleuchtung bei der Umsetzung der Beleuchtungskonzepte des Architekten ganz aktiv gestalterisch mitzuwirken.